Heute liegt ein Reisetag hinter. Von Granada ging es 140 km nach Cordoba. Der Bus fuhr durch Ebenen und Berge und eine zumeist landwirtschaftlich genutzte Region. Dabei fiel vor allem die dominierende Rolle der Olivenbäume auf. So weit man sehen konnte, gab es nur Olivienhaine.Auf den Zwischenstopps entdeckten wir Zuheros, ein weißes Dorf mit maurischer Festung am Eingang des Nationalparks.
Baena, eine Kleinstadt, die das Zentrum der Olivenölgewinnung darstellt, bot Gelegenheit zur Mittagspause. Während des Stopps konnten wir die Hauptkirche Santa Maria besuchen, in der wie in vielen Orten der Region die Semana Santa vorbereitet wurde. Während der Heiligen Woche werden riesige Christusdarstellungen und verschiedene Pietà durch den Ort getragen, ein einziges Spektakel mit Trommeln, Musik und begeisterten Massen. Vielleicht kann man es mit dem Karneval am Rhein vergleichen. Am Freitag werden wir die Semana Santa in Sevilla erleben können.
Es geht darum, dass die arabische Musik ganz anders ist …
Ein Beitrag von Martin Rembeck
Während der Reise eröffnete Martin Rembeck der Gruppe neue Perspektiven in die arabischer Musik. Neben Musiktheorie und ihren mathematischen-geometrischen Grundlagen kamen auch zeitgeschichtliche Zusammenhänge zur Sprache und die verwendeten Instrumente wurden erläutert. Die Klangbeispiele brachten den Orient auf ganz eigene Weise in unseren westlichen Bus.
Über Ibn Rushd
Abu I-Walid Muhammad ibn Rushd im Westen Averroes genannt, stammt aus Cordoba. Er studierte Jura und Theologie, u. a. bei Ibn Tufail. 1197 wird er wegen Häresie verurteilt und muss die Stadt in Richtung Afrika verlassen. In seiner „Maßgeblichen Abhandlung“ schreibt er über das Verhältnis von der Philosophie zur Theologie und dass es für alle die eine Pflicht zum philosophischen Fragen und Denken gibt, die von Gott dazu berufen sind. Und diese Pflicht schreibt der Koran vor.
Wer also einem Geeigneten das Studium der Bücher der Philosophie verbietet, weil man von gewissen gemeinen Personen glaubt, dass sie in Folge des Studiums dieser Bücher in Irrtum gefallen sind, der ist wie derjenige, der dem Durstigen verbietet, frisches süßes Wasser zu trinken, so dass er stirbt, weil einige am Wasser erstickt sind und so den Tod gefunden haben. Denn der Tod durch Ersticken am Wasser ist etwas Zufälliges, der Tod in Folge des Durstes aber wesentlich und notwendig.
Die Summe des Tages
Auf das früher Gedachte kann man getrost zurückgreifen, ohne zu schauen, wer es gesagt hat, wenn man es kritisch genug ansieht.
Als ich in Baena die riesigen Pietà gesehen habe, da hab ich die Semana Santa, die Heilige Woche, noch mal völlig neu verstanden. Das ist Pssion zum Anfassen.
Auf der Reise nach Cordoba hatte ich irgendwann genug von den vielen Olivenbäumen, ein wneig Obst wäre auch nicht schelcht.
Die Monokulturen erscheinen mir wie ein riesiger Raubbau an der Kultur.
Ich habe entdeckt, dass richtig dicke Olivenstämme seitlich wieder ausschlagen, nachdem man alles abgeschnitten hatte. Hätte nicht gedacht, dass da so viel Kraft drin stecken soll.
Zucheros, diese maurische Burg auf dem Felsen. Das erste Stück hat Gott gebaut, den Rest die Menschen.
Auf der Reise sind mir in Martin Rembecks Vortrag noch mal die Zusammenhänge zwischen den Tonsprüngen klar geworden und ich wusste nicht, dass die Araber so viele Zwischentöne verwenden.
Heizkörper unter Tischen machen warme Füße, gefährden aber auch die Schuhsohlen.
Die Freundlichkeit der Einheimischen überrascht mich immer wieder.
In Baena wurde Maria geschmückt und geputzt und sehr, sehr schön. Und die Leute kommen und staunen. Man fragt sich, ob sie es auch glauben. Aber es tut den Menschen sicher gut.
Was mich wundert, dass da so viele junge Menschen beteiligt sind.
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